Eingestellt

Vielen Dank für Ihr Interesse. Wir haben das Projekt eingestellt. Bitte senden Sie uns deshalb derzeit keine weiteren Texte zu.

Ein neuer Versuch

Nun denn. Wir starten neu und hoffen, Autorinnen und Autoren für eine neue, zweite Ausgabe von pocket poetry zu gewinnen.

Im vergangenen Jahr habe ich gemeinsam mit Anja Kaiser pocket poetry ins Leben gerufen. Das kleine Heft präsentiert zeitgenössische Lyrik in deutscher Sprache. pocket poetry erscheint unaufgefordert an interessanten Orten in München mit einer Auflage von mindestens 50 handgefertigten Exemplaren. Weitere Exemplare tauchen meist in den Städten auf, in denen die Autorinnen und Autoren leben und arbeiten: in Bussen, Museen, in Cafés, Schulen oder Briefkästen. Einfach so. Sie werden gelesen und dann weiter gegeben – oder man lässt sie für den nächsten Leser liegen. pocket poetry verfolgt keine kommerziellen Interessen und dient ausschließlich dazu. Lesern eine Freude und Autoren Leser zu bescheren. Wenn es danach Reaktionen, Mails, Briefe gibt – positiver oder kritischer Art: Perfekt! pocket poetry ist klein (9 x 13 cm) und im Umfang begrenzt (max. 12 Texte). Daher können auch nur kurze Texte abgedruckt werden. Wie das aussehen kann, sieht man weiter unten.

So weit zur Theorie. In der Praxis sah es im vergangenen Jahr leider so aus, dass es sich – trotz überaus positiver Reaktionen der Leser - schwierig gestaltete, Autorinnen und Autoren zu finden, die ihre Texte ohne Honorar veröffentlichen wollten. Außerdem haben berufliche und räumliche Veränderungen bei Anja und mir dazu geführt, dass wir erst jetzt wieder Zeit und Muße habe, uns mit dem Gedanken anzufreunden: pocket poetry hat eigentlich eine zweite Chance verdient.

Wie sieht’s aus? Hat jemand Lust und Interesse, in pocket poetry zu veröffentlichen? Dann schreibt mir einfach eine E-Mail an mail@haraldlink.de. Natürlich könnt Ihr auch gleich Texte mitschicken. Eine Veröffentlichungsgarantie gibt es natürlich nicht 

Ich fände es schön, wenn hier der eine oder die andere Freude daran hätte, den eigenen Text veröffentlicht zu sehen. Nur Mut!

Vielleicht ...

gehts im Frühjahr ja weiter.

Es war ein Versuch

Aber er ist leider gescheitert. Zumindest im Moment. Derzeit finden sich offenbar keine Autorinnen und Autoren, die sich an pocket poetry beteiligen möchten. Leider haben wir aus beruflichen Gründen momentan aber nicht die Zeit, uns über die Maßen aktiv auf die Suche zu begeben nach neuen "Mitstreitern".
Daher ruht die Idee, regemäßig einen kleinen Lyrik-Band heraus zu geben, bis auf weiteres. Was aber nicht bedeutet, dass sie begraben wird. Sobald wir etwas Zeit frei machen können - und sobald es Autorinnen und Autoren gibt, die sich beteiligen möchten - , sind wir wieder da.

Herzliche Grüße
Anja Kaiser und Harald Link

Ausgabe Mai 2008

Die erste Ausgabe von pocket poetry ist fertig gestellt. Herzlichen Dank allen Autorinnen und Autoren. Allen, denen eines der Exemplare in München - oder sonstwo - über den Weg läuft, wünschen wir viel Vergnügen bei der Lektüre. Die Beteiligten erhalten ein Exemplar per Post.

Wer in pocket poetry veröffentlichen möchte: mail@haraldlink.de

Schwarz?

Bunt
ist wie
einmal in den
Farben ersticken und immer
die Schatten meiner Nächte mit
den Pinseln meiner weiten Sehnsucht anmalen
bunt

Anja Reichel | an.rei@web.de

Mutter

kocht schon lange nicht mehr
mit Basilikum
für mich alleine!

geht nur noch selten
in den Garten
seit unser Paulchen nicht mehr lebt

macht Kaffee, wenn die Kinder kommen
zum Geburtstag jedes Jahr
bis bald!

spricht mit Gottschalk
und sich selbst
Klosterfrau hilft manchmal

spart für den Stein
und für die Enkel
ich brauche nicht mehr viel

nimmt heute wieder
ein paar Tabletten mehr
ach, lass mal ...

Helena Maibach | helena.maibach@googlemail.com

frühling kackt

frühling kackt sich in die luft
hunde lassen haufen
fliegen rüsseln asphaltduft
penner müssen saufen

meine kleine parkbank motzt
wurde angestrichen
gleich darauf galant bekotzt
ich bin ausgewichen

satellitenschüsseln blühn
und die tulipan
dicke frauen bauchfrei ziehn
neben keinen mann

frühling lässt sein blaues band
flattern zwischen hartz und heide
flattern in das deutsche land
leide dichter leide

Frauke Baldrich-Brümmer | www.sallon17.de

Knallhart

Sie trifft mich
knallhart und ungebremst
löst meinen Halt
in Wohlgefallen auf
bricht alle Regeln
tränkt meinen Mauerstein
mit Gefühl und
fährt ungebremst hinein
in mein Unterbewusstsein.
Doch bewusst ist's
was mir wird
dass es Deine
Liebe ist ...

Christine Leineweber | http://chrissies.blog.de/

Ge-Zeiten-Zu

Das Heute
flieht vor dem Gestern
und malt im Morgen
mit Farbe
um das Grau
des Vorgestern
im Übermorgen
mit den Füßen im blauen Himmel
vorsichtig zu berühren.

Anja Reichel | an.rei@web.de

mittag

ewigkeit
kratzt salzig
am geraunten fluch der alten
die geköpften treiben
mit bloßem schwert
den gläsernen blick ins innere

im konvent derweil
unter roten kuppeln
zerstreut sich ein gerippe
beim angstbesetzten handschlag

die heiligen sind fort, mein vater!

wenn einzig die sonne
auf brennenden straßen
mit mageren hunden singt
den weisen
und mit dem meer.

Antò Campofiori | antoniocampofiori@web.de

davor

wenn wir beginnen halten wir die enden
als einen dunklen traum schon in den händen

bevor die finger einen ölzweig fassen
will ich noch sieben tage abstand lassen

wenn wir uns kennen sind wir ganz allein
ich will dir immer so am anfang sein

Frauke Baldrich-Brümmer | www.sallon17.de

_zwischenRaum_

lauter noch
sind die worte
in der dunkelheit
zwischen häusern
verdichtet
reibungslos

wir kreuzen
die strömung
der stadt
nehmen
witterung auf
kerben
unsere namen
in den asphalt

flüchtig
bleibt dieser ort
wo alles
zur ruhe kommt
fügen sich
die zeichen

Heike Dehm | www.heike-dehm.de

sonnenseite

das leben vergilbt
an der sonnenseite
stets schneller.

Peter Matthias Leonhardt | mail@pocket-poetry.de

Nirgendwo

nirgendwo
bin ich
raugereift oder cool
nur mittendrin bin ich
dreifaltig

einfach
ausgesetzt mit
Sentimantel und Hut
einfach trotzig und klug
heimgekehrt

irgendwo
hab ich
dabei ganz vergessen
dass ich nur in mir
daheim

Christine Leineweber http://chrissies.blog.de/

Immer mehr

Größer, höher, weiter, schneller.
Gigantismus wird Gestalt,
nichts darf bleiben, alles wächst,
muss sich mehren mit Gewalt.

Erdöl, Job und Ländereien,
manchmal auch des Nachbars Frau,
mit dem "Eigentum" des andern
nimmt man es da nicht genau.

Immer mehr, der Schlund ist gierig,
wer sich widersetzt, verliert,
größer, höher, schneller, weiter,
erst am Ende wird addiert.

Peter Matthias Leonhardt | mail@pocket-poetry.de

_pendellicht_

als könnte ich
über das wasser laufen
dieses EINE
zaghafte
schimmern
nicht aus den augen
zu verlieren ...

Heike Dehm | www.heike-dehm.de

wie?

Bitte senden Sie uns Ihre Manuskripte per Mail. Da pocket poetry klein und im Umfang begrenzt ist, darf der Text maximal 26 Zeilen mit jeweils 46 Zeichen umfassen (zzgl. einer Titelzeile). Pro Autor steht in der Regel eine Seite zur Verfügung. Eine Übersichtsseite nennt alle Autoren mit wahlweise der Angabe einer Website, eines Blogs oder einer E-Mail-Adresse. Die ausgewählten Texte werden in einer Ausgabe von pocket poetry und auf diesem Blog veröffentlicht. Mit der Einsendung erklärt sich der Autor hiermit einverstanden. Honorare sind leider nicht möglich. Jeder Autor erhält jedoch ein Belegexemplar.
Kontakt: mail@pocket-poetry.de
Fragen beantworten wir natürlich jederzeit gerne.

warum?

Man kann so etwas machen, man muss es nicht. Wenn man es aber wirklich will, dann ist eine solche Idee nicht mehr aufzuhalten :-) . pocket poetry wird künftig in der Regel ein mal pro Monat Autorinnen und Autoren die Möglichkeit bieten, Lyrik zu veröffentlichen. Für uns Initiatoren (Anja Kaiser und Harald Link) ist das Ganze ein Vergnügen ohne kommerzielle Interessen. Wir verdienen nichts daran und können daher auch keine Honorare bezahlen. Dafür bieten wir eine zwar kleine, aber wirkungsvolle Öffentlichkeit. In pocket poetry und auf diesem Blog. Wir freuen uns auf zahlreiche "Mitstreiter".